Electrum ist ein sogenannter Lightweight-Client. Das heißt, dass sich electrum nicht die gesamte Blockchain herunterladen muss, sondern immer nur spezifische Einträge daraus von Servern abfragt. Das hat den immensen Vorteil – gerade für Einsteiger – dass man mit dem Client in ein paar Sekunden startklar ist.
Die Installation sollte betriebssystemspezifisch, aber einfach sein. Beim ersten Start des Programms wird ein sogenannter Seed erzeugt. Das ist ein für den Nutzer zufällig erzeugter Code, aus dem in Zukunft alle privaten Schlüssel generiert werden. Das hat den großen Vorteil, dass bei einem Absturz mit Datenverlust aus dem Seed auch alle privaten Schlüssel erzeugt werden können, die ihr jemals (mit dieser Kopie des Progamms) erzeugt habt und ihr somit wieder an Eure Bitcoins kommt. Und das ohne ständig das Backup aktualisieren zu müssen. Deshalb ist der Dialog hier kein Witz, den man mit dem alten Trick, strg+c und strg+v überspringen darf! Schreibt die 12 Wörter mit der Hand ab und verwahrt diesen Zettel sicher! Es ist das einzige Backup, dass ihr machen müsst, aber ohne Backup können Eure Bitcoins in jeder Sekunde verloren sein. Das Wiederherstellen mit dem Seed ist ganz einfach. Wenn man das Programm neu installiert, klick man statt auf “Seed erstellen” auf “wiederherstellen” und gibt den aufgeschriebenen Seed ein. Ich empfehle jedem diesen ganzen Vorgang zumindest einmal zu testen: Progamm installieren. Seed notieren. Einen Kleinstbetrag Bitcoins auf eine Adresse überweisen. Das Programm löschen. Neu installieren und den Seed wieder eingeben. Prüfen ob noch alle Bitcoins vorhanden sind.
Der nächste Schritt ist die Eingabe von einem Passwort zum Verschlüsseln der privaten Schlüssel. Dies ist optional. Dies ist ein gutes Beispiel für den Konflikt zwischen Komfort und Sicherheit. Wenn man hier ein Hauptpasswort festlegt, dann muss man dieses in Zukunft bei jedem Versenden von Bitcoins eingeben. Wenn man darauf verzichtet, kann man zwar seine Bitcoins mit einem einfachen Klick auf “send” verschicken, aber jeder der Zugriff auf den eigenen Computer hat (zum Beispiel ein Hacker mit einem Trojaner) kann das genauso leicht. Habt ihr Eure privaten Schlüssel mit dem Passwort verschlüsseln lassen, braucht er immer noch das Passwort, bevor er Eure Bitcoins ausgeben kann. Ich empfehle also dringend hier ein sicheres und möglichst langes (14-20 Stellen, Zahlen, Buchstaben – groß und klein und Sonderzeichen) Passwort zu verwenden!
Die Benutzung von electrum ist dann relativ einfach und weitgehend selbsterklärend. Einzahlungen können angefordert werden und Bitcoins versendet werden. Es fällt auf, dass von Anfang an mehrere Adressen vorhanden sind. Von der Software werden auch jedes mal, wenn ihr eine dieser Adressen benutzt habt (eine Zahlung darauf erhalten) neue Adressen generiert. Inzwischen werden benutzte sogar ausgeblendet. Das macht es sehr einfach, immer für jede Transaktion neue Adressen zu verwenden. Damit erhöht ihr Eure Pseudonymität und Sicherheit.
Seit einer Weile hat electrum auch eine Cold-Storage Funktion. Darauf werde ich in einem gesonderten Post noch einmal eingehen. Der Anfänger braucht das nicht, solange er nur geringe Beträge verwaltet und einen guten Anti-Viren-Schutz hat.